Ziele finden, die wirklich zählen – Klientenzentrierte Strategien für Menschen mit instabilem Selbstbild
In der ergotherapeutischen Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen stellt die Zielfindung oft eine besondere Herausforderung dar. Viele Klient:innen haben aufgrund eines instabilen Selbstbildes Schwierigkeiten, eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen oder als legitim zu erleben. Zielvorstellungen bleiben vage („Ich will stabil sein“) oder orientieren sich stark an äußeren Erwartungen, wodurch der Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit verloren geht.
Diese Fortbildung zeigt praxisnahe und alltagsorientierte Wege auf, wie therapeutische Ziele entwickelt werden können, die wirklich zählen – also bedeutsam für die Klient:innen sind, ihre Teilhabe stärken und gleichzeitig den ergotherapeutischen Fokus auf Betätigung bewahren.
Anhand von Fallbeispielen, kreativen Methoden und Selbsterfahrungen lernen die Teilnehmer:innen:
- wie Selbstbild und Zielentwicklung zusammenhängen,
- wie man auch hinter vagen oder symptomorientierten Wünschen bedeutungsvolle Betätigungsziele erkennen kann,
- und wie man gemeinsam mit Klient:innen Ziele formuliert, die motivierend, machbar und ergotherapeutisch relevant sind.
- Theoretische Grundlagen zum Zusammenhang von Selbstbild, Selbstwirksamkeit und Zielfindung
- Reflexion typischer Zielmuster: Vage Aussagen, symptomorientierte Wünsche und Fremdbestimmung
- Erkennen und Herausarbeiten alltagsrelevanter Betätigungsziele auch hinter unscharfen Zielvorstellungen
- Kreative und praxisnahe Methoden zur Zielfindung in der ergotherapeutischen Beziehung
- Fallbeispiele und Kleingruppenarbeit zur Anwendung und Vertiefung
- Reflexion der eigenen therapeutischen Haltung im Prozess der Zielentwicklung
- Die Teilnehmenden erkennen den Zusammenhang zwischen instabilem Selbstbild, fehlender Selbstwirksamkeit und Schwierigkeiten in der Zielformulierung bei psychisch erkrankten Klient:innen.
- Sie lernen, hinter vagen, symptomorientierten oder fremdbestimmten Zielvorstellungen bedeutsame und alltagsnahe Betätigungsziele herauszuarbeiten.
- Die Teilnehmenden erwerben praxisnahe Methoden, um gemeinsam mit Klient:innen realistische, motivierende und betätigungszentrierte Ziele zu formulieren.
- Sie erproben kreative und beziehungsorientierte Tools zur Zielfindung, die sowohl die Klient:innenaktivierung als auch die therapeutische Beziehung stärken.
- Die Teilnehmenden reflektieren ihre therapeutische Haltung im Zielentwicklungsprozess und stärken ihre Fähigkeit, zwischen Begleitung, Strukturgebung und Empowerment zu balancieren.